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Es genügt nicht, und ist auch nicht nötig, all die psychologischen Entscheidungsfallen zu kennen. Mit diesem einfachen Prinzip, umgehen Sie die Fallen. Anfangs etwas ungewohnt, wird es schnell zur Routine.
Die häufigste Ursache für Fehlentscheidungen
Entscheider werden durch irrelevante, situative Faktoren erheblich beeinflusst. Ausstrahlung und Stimme einer Person können mehr Wirkung haben, als der Inhalt des Vorgetragenen. Entscheidungsergebnisse hängen vom Wetter ab — oder von der Tageszeit, zu der sie getroffen werden.
Das Entscheiden komplexer Fragen erschöpft den Vorrat an mentaler Energie schnell. Die Folge sind — je nach Persönlichkeit des Entscheiders — zu defensive oder zu riskante Entscheidungen.
Das Prinzip des zweistufig-regelbasierten Entscheidens ist die Grundlage für das Treffen kluger Entscheidungen. Es eliminiert oder reduziert das Risiko der meisten psychologischen Entscheidungsfallen. Mehr zu diesen Fallen finden Sie, unter anderem, in den Veröffentlichungen und Büchern von Dobelli, Ariely, Kahnemann und Taleb.
Treffen Sie (als Organisation) wichtige und wiederkehrende Entscheidungen in zwei Schritten. Im ersten Schritt definieren Sie eine Entscheidungsmechanik und Entscheidungskriterien. Erst im zweiten Schritt wird die Entscheidung getroffen. Nach Möglichkeit sind die Personen, die den ersten Schritt ausführen andere, als diejenigen, die die spezifische Entscheidung treffen.
Die Vorteile:
Und ein Tip: Mit der Zeit kristallisieren sich einige Grundregeln heraus für verschiedene Entscheidungsfelder. Andere sind sehr spezifisch für die jeweiligen Entscheidungsaufgaben. Variieren Sie die Grundregeln von Zeit-zu-Zeit und prüfen Sie den Effekt durch A/B‑Tests.
Drei Manager unterhalb der Vorstandsebene sind beauftragt, als Gremium, Projektvorschläge zu prüfen und zu genehmigen — bzw. abzulehnen.
Vor der Einführung des zweistufig-regelbasierten Entscheidens (2S-RB‑E) benötigten sie von der ersten Vorlage bis zur Entscheidungsfindung durchschnittlich sechs Monate. Ein Drittel der Vorschläge war vor einer Entscheidung bereits hinfällig. Jede Entscheidungsfindung benötigte zahlreiche Meetings sowie das Anforderung weiterer Informationen und Anfordern und Verarbeiten zusätzlicher Informationen — oft in mehreren Schleifen.
Ein wesentliches Problem war, dass das Gremium sich für ihre Entscheidungen gegenüber dem Vorstand verantwortlich fühlte — aber dessen Erwartungen (die zudem zeitlich fluktuierten) nicht klar verstand.
Bei der Einführung des 2S-RB‑E erarbeitete ein Berater mit dem Vorstand fünf heuristische Entscheidungsregeln. Faustregeln, die den Entscheidern die nötige Klarheit und den erforderlichen Entscheidungsspielraum geben.
Die fünf Regeln wurden ergänzt durch drei weitere, die die Mechanik der Entscheidungsfindung betreffen.
Nach der Umsetzung konnten die Entscheidungen durchschnittlich einem Monat gefunden werden. Der Zeitaufwand je Entscheidung wurde in gleichem Maße reduziert — und die Entscheidungsqualität gesteigert.
Die Regeln werden zweimal jährlich in ihrer Effizienz überprüft und angepasst.
Zweistufig-regelbasiertes Entscheiden ist mächtiges Instrument zur Steigerung der Entscheidungsqualität in Organisationen. Setzen Sie es auf eine agile Art und Weise ein und um:
Erstellen Sie eine Liste mit 3 wiederkehrenden Entscheidungsthemen und 3 wichtigen Einzelentscheidungen, die in der nächsten Zeit anstehen.
Setzen Sie das zweistufig-regelbasierte Entscheiden jeden anderen Monat für ein wiederkehrendes Thema und für eine Einzelentscheidung um. Nach 6 Monaten teilen Sie die Erfahrungen aller Beteiligter und definieren Regeln und Empfehlungen für die nächsten Schritte.
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Übrigens ...
Das ist ihre größte Schwäche. Denn die Menschen, die sie nutzen, sind nicht objektiv und rational. Sie sind allgemein tendenziös, manipulierbar, unzureichend informiert und machen logische Fehler.
Die Folgen von Fehlentscheidungen können katastrophal sein, siehe Dieselgate.
Das SolidDecisions-Framework sorgt dafür, dass diese Einflüsse minimiert und die Entscheidungsqualität gesteigert wird.