Bei Entscheidungen unter Unsicherheit und Komplexität führen einfache Faustregeln meist zu besseren Ergebnissen als komplizierte Modelle und Analysen. Und das bei wesentlich geringerem Zeitaufwand.
Heuristische Entscheidungsregeln (auch Faustregeln genannt) reduzieren die Komplexität unseres Alltags und helfen uns handlungsfähig zu bleiben. Sie minimieren den Analyseaufwand und die Anzahl der Handlungsoptionen auf ein machbares Maß. Verbreitete industrielle Beispiele sind
Je Entscheidungthema sind eigene Entscheidungsregeln zu definieren, in der Regel 3 bis 7 einfache Regeln.
Besonders wichtig bei wiederkehrenden Entscheidungen und solchen unter Unsicherheit: Das bedeutet, Ursache - Wirkungszusammenhänge sind komplex und künftige Entwicklungen unbekannt.
Viele Entscheider versuchen Unsicherheit durch Erhebung zusätzlicher Daten, komplizierte Analysen und Rechenmodelle zu reduzieren. Studien zeigen, dass sich Komplexität nicht durch Kompliziertheit reduzieren läßt.
Nachgewiesen sinnvoller ist, auf einfache Faustregeln zu setzen - und deren Effizienz zu überprüfen, z. B. mit A/B-Tests.
Zweistufig regelbasiertes Entscheiden bringt große Vorteile:
Heuristische Entscheidungsregeln, die die Entscheidungsfindung in einer Organisation steuern:
Heuristische Entscheidungsregeln zu entwickeln und zu formulieren muss geübt werden. Bevor Sie das Prinzip im Unternehmen einsetzen, nehmen Sie eine Reihe von echten oder "Dummy-" Entscheidungsfällen. Entwickeln Sie je Fall in Teams zu 2 bis 4 Mitgliedern heuristische Regeln. Lassen Sie dann andere Personen die Anwendung der Regeln simulieren, Stärken und Schwächen benennen.
Lassen Sie die Teams so über 2 bis 4 Schleifen von formulieren - simulieren - verbessern die endgültigen Fassungen entwickeln.